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Max und Moritz

«Max und Moritz» gehört zu den bekanntesten Werken der deutschen Kinderliteratur. Den Autoren, Wilhelm Busch (1832-1908) pflegt man bisweilen als Erfinder des Comics zu bezeichnen, sind doch seine Knittelverse mit einer Fülle von einprägsamen Bildern verbunden. Der Kammerchor Buchsgau unternimmt das Wagnis, den Text in ungewohntem Rahmen zu präsentieren. In Begleitung eines exzellenten Klavierduos (Adalbert Roetschi und Evelyne Grandy) wird eine Chorgruppe – quasi der Kammerchor des Kammerchors Buchsgau – originelle Vertonungen von gleich zwei Komponisten aufführen. Und zwar ohne die vertrauten Zeichnungen, dafür mit einem bewegten Bild gänzlich anderer Art: Fabian Cohn, der junge Pantomime aus Berlin mit Basler Wurzeln, berührt Jung und Alt mit seinen virtuos in Bewegung übersetzten Geschichten und vermag spielend mit seiner Körpersprache zu erzählen, was mit vielen Worten normalerweise eine ganze Theatertruppe tut.

 

A propos Jung und Alt: Es handelt sich um Konzerte nachmittags um fünf, zu dessen Beginn das junge Publikum im Kinosaal eine kindgerechte Einführung in die Geschichte erhält. Die Ideen dazu hat die in Olten ansässige Kindergärtnerin Anna Annaheim, tatkräftig unterstützt natürlich durch den Pantomimen. Währenddessen gibt’s für die Erwachsenen im Kinofoyer eine kurze Einführung in die Musik und das Projekt durch den Dirigenten Tobias von Arb.

Der Kammerchor Buchsgau will damit eine interessante, aber kaum je gehörte Musik in unterhaltender Form auch einem jungen Publikum näherbringen, das sonst meistens durch langes Stillsitzen und das strenge Zeremoniell klassischer Konzerte von einem Besuch abgeschreckt wird. Anspruchsvoll ist die Musik des Abends nämlich sehr wohl, sowohl für die Interpreten, als auch für das Publikum. Neben dem deutschen zeitgenössischen Komponisten Siegfried Strohbach ist der Schweizer Heinrich Sutermeister einer besonders ehrenvollen Erwähnung wert. Eben noch 2010 mit einer Briefmarke zum 100. Geburtstag geehrt, ist er einer der ganz wenigen Schweizer Komponisten des 20. Jahrhunderts, welche von ihrer Kunst leben konnten. Viele seiner Werke sind dem Radiostudio Bern gewidmet, so auch «Max und Moritz». Warum er in diesem Zusammenhang das Stück im Untertitel Ballett genannt hat, ist ein kleines Rätsel – die Uraufführung ging ja im Tonstudio vonstatten. Jedenfalls kam es dadurch überhaupt erst zu der spannenden Idee einer kindergerechten pantomimischen Umsetzung.

Programm (Flyer)

  • Einführung der Kinder ins „Max und Moritz“-Thema | Konzerteinführung für die Erwachsenen
  • Heinrich Sutermeister | Max und Moritz | Ballett für gemischten Chor und Klavier 4-händig
  • im Wechsel mit
  • Siegfried Strohbach | Max und Moritz | Kantate für Chor und Klavier

Mitwirkende

  • Adalbert Roetschi & Evelyne Grandy | Klavier
  • Fabian Cohn | Pantomime
  • Anna Annaheim | Kindergärtnerin
  • Sänger und Sängerinnen aus dem Kammerchor Buchsgau
  • Tobias von Arb | Leitung