DAS PROGRAMM
GEORGE FREDERICK HANDEL: Dixit Dominus
JEAN-JOSEPH CASSANÉA DE MONDONVILLE: Dominus regnavit
ANTONIO VIVALDI: Magnificat
WILHELM FRIEDEMANN BACH: Wohl dem, der den Herren fürchtet
BESETZUNG
Carmela Konrad & Gunta Smirnova - Sopran
David Feldman - Altus
Florian Cramer - Tenor
Balduin Schneeberger - Bass
DIE FREITAGSAKADEMIE
Traversflöten, Oboen, Fagott, Orgel, Violinen, Violen, Violoncelli, Kontrabass
KAMMMERCHOR BUCHSGAU
Tobias von Arb - Leitung
EINFÜHRUNG
In der Adventszeit singt der Kammerchor Buchsgau von der Hoffnung auf sich erfüllende Prophezeihungen. Der lateinische Konzerttitel «Dixit Dominus» heisst «Der Herr spricht». Der ehrfurchtgebietende Gott des Alten Testaments ist es, der zu uns spricht, durch vier kraftvolle Psalmtexte in höchst virtuosen Vertonungen:
«Ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, wie den Tau in der Frühe.»
Georg Friedrich Händel, der Kosmopolit und clevere Geschäftsmann, ist in musikalischer Hinsicht wie ein Meteor auf die Welt gekommen. Nichts legt dafür besseres Zeugnis ab als sein erstes erhaltenes Chorwerk, das «Dixit Dominus», ein Geniestreich des 22-jährigen Jünglings, mit dem er sich nicht nur den italienischen Stil, sondern auch das dortige Publikum mit einem Schlag untertan machte.
«Gewaltiger als Brandungen des Meeres, gewaltig in der Höhe ist der Herr.»
Als «Surintendant de la musique du roi» im Dienste Louis XV. leitete Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville die ersten öffentlichen Konzerte in Paris, die «Concerts spirituels». Er machte sich besonders mit seinen dort uraufgeführten «Grands Motets» einen Namen, denen – so die Meinung seiner Zeitgenossen – Komponisten anderer Nationen nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hatten.
«Er wird die Mächtigen vom Thron stürzen und die Niedrigen erhöhen.»
Der als Violinkünstler bekannte Antonio Vivaldi hat auch ein bedeutendes Repertoire an geistlicher Musik hinterlassen. Als musikalischer Leiter des «Ospedale della Pietà», einer Talentschmiede par exellence, stellt er im «Magnificat» seine hohe Meisterschaft im Erfinden melodischer und harmonischer Ausdrucksformen unter Beweis.
«Wohl dem, der den Herren fürchtet und der grosse Lust hat zu seinen Geboten.»
Die Kantate des Bach-Sohnes Wilhelm Friedemann ist eines von lediglich etwa zwanzig erhaltenen Vokalwerken, die er als «director musices» der Marktkirche zu Halle komponiert hat. Sie überrascht durch die Dichte und Sorgfalt der Ausarbeitung sowie der Intensität des Ausdrucks, kurz: Sie steht in nichts einer Kantate des Vaters nach.